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Das Impostor-Syndrom

Im letzten Blogbeitrag haben wir uns mit dem Dunning-Kruger-Effekt beschäftigt… Heute widmen wir uns einem Phänomen, das man als das komplette Gegenteil bezeichnen könnte: dem Impostor-Syndrom. Es handelt sich zwar um unterschiedliche psychologische Phänomene, die jedoch in gewisser Weise entgegengesetzte Auswirkungen auf das Selbstbild und die Selbstwahrnehmung haben. Beide reflektieren Verzerrungen in der Selbstwahrnehmung, wobei das Impostor-Syndrom zu einem Mangel an Selbstvertrauen führt, während der Dunning-Kruger-Effekt zu einem übermäßigen Selbstvertrauen führen kann.

Das Impostor-Syndrom: Wenn du dich selbst in Frage stellst

Hast du jemals das Gefühl gehabt, dass du nicht wirklich so talentiert, intelligent oder fähig bist, wie andere denken? Hast du Zweifel daran, ob du den Erfolg wirklich verdient hast, den du erlebst? Wenn ja, bist du nicht allein. Dieses Phänomen, bekannt als das Impostor-Syndrom, betrifft viele Menschen, unabhängig von ihrem Erfahrungsniveau oder ihrer Expertise.

“Das einzige Lebewesen, das sich selbst in Frage stellen kann, ist der Mensch.”

Gerlinde Nyncke

Was ist das Impostor-Syndrom?

Das Impostor-Syndrom bezeichnet das Gefühl, dass man trotz objektiver Beweise für Erfolg oder Kompetenz ein Betrüger ist und bald entlarvt wird. Menschen mit diesem Syndrom zweifeln oft an ihren Fähigkeiten und fühlen sich wie Hochstapler, die nur Glück haben oder andere täuschen.

Symptome des Impostor-Syndroms

Die Symptome des Impostor-Syndroms können vielfältig sein und sich von Person zu Person unterscheiden. Einige häufige Anzeichen umfassen:

  1. Selbstzweifel: Betroffene zweifeln ständig an ihren Fähigkeiten und Leistungen, auch wenn sie erfolgreich sind.

  2. Perfektionismus: Sie setzen sich oft hohe Standards und sind nie zufrieden mit ihren Leistungen, selbst wenn sie von anderen als herausragend angesehen werden.

  3. Angst vor Entdeckung: Betroffene haben Angst davor, dass andere ihre Unfähigkeit erkennen oder ihre wahre Kompetenz in Frage stellen könnten.

  4. Übermäßige Anpassung: Sie neigen dazu, ihre Erfolge auf äußere Umstände oder Glück zu schieben, anstatt sie sich selbst zuzuschreiben.

  5. Arbeitsüberlastung: Sie arbeiten oft übermäßig hart, um sicherzustellen, dass niemand ihre vermeintliche Unfähigkeit bemerkt.

Ursachen des Impostor-Syndroms

Die Ursachen des Impostor-Syndroms sind komplex und können eine Vielzahl von Faktoren umfassen:

  1. Selbstwertgefühl: Menschen mit geringem Selbstwertgefühl sind anfälliger für das Impostor-Syndrom, da sie sich oft ihrer eigenen Fähigkeiten nicht bewusst sind.

  2. Hohe Standards: Personen, die sich selbst hohe Standards setzen, können sich oft als unzureichend empfinden, selbst wenn sie gute Leistungen erbringen.

  3. Soziale Vergleiche: Ständige Vergleiche mit anderen, insbesondere mit scheinbar erfolgreichen Personen, können das Gefühl verstärken, dass man nicht gut genug ist.

  4. Kultur und Umfeld: Ein Umfeld, das Leistung übermäßig belohnt oder Misserfolg bestraft, kann das Impostor-Syndrom fördern.

Bewältigung des Impostor-Syndroms

Obwohl das Impostor-Syndrom belastend sein kann, gibt es Strategien, um damit umzugehen:

  1. Selbstreflexion: Reflektiere über deine Erfolge und erkenne deine eigenen Fähigkeiten an.

  2. Realistische Erwartungen: Setze dir realistische Ziele und erlaube dir, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.

  3. Unterstützung suchen: Teile deine Gefühle mit vertrauenswürdigen Freunden, Familie oder Kollegen. Oft erkennen sie deine Fähigkeiten besser als du selbst.

  4. Professionelle Hilfe: Wenn das Impostor-Syndrom deine Lebensqualität beeinträchtigt, ist es ratsam, professionelle Unterstützung von einem Therapeuten oder Psychologen zu suchen.

Das Impostor-Syndrom ist eine weit verbreitete Erfahrung, die viele Menschen betrifft, aber es ist wichtig zu erkennen, dass du nicht allein bist. Indem du die Symptome erkennst und geeignete Bewältigungsstrategien anwendest, kannst du lernen, dein Selbstwertgefühl zu stärken und deine eigenen Fähigkeiten anzuerkennen.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, was alles schon erreicht wurde!

Abschließende Gegenüberstellung

Das Impostor-Syndrom bezieht sich auf das Gefühl, dass man trotz objektiver Beweise für Erfolg oder Kompetenz ein Betrüger ist und bald entlarvt wird. Menschen mit diesem Syndrom zweifeln oft an ihren Fähigkeiten und fühlen sich wie Hochstapler, die nur Glück haben oder andere täuschen. Sie neigen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten zu unterschätzen und ihre Erfolge auf äußere Umstände oder Glück zurückzuführen, anstatt sie sich selbst zuzuschreiben.

Der Dunning-Kruger-Effekt hingegen beschreibt das Phänomen, dass Menschen mit geringerer Kompetenz dazu neigen, ihr eigenes Können zu überschätzen, während kompetentere Personen dazu tendieren, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen. Mit anderen Worten, Menschen, die wenig wissen oder wenig kompetent sind, neigen dazu, sich selbst als überdurchschnittlich kompetent zu betrachten, während Menschen, die überdurchschnittlich kompetent sind, ihre Fähigkeiten eher als durchschnittlich einschätzen.

In gewisser Weise könnten diese beiden Phänomene als Gegensätze betrachtet werden:

  • Das Impostor-Syndrom: Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten trotz objektiver Beweise für Kompetenz.
  • Der Dunning-Kruger-Effekt: Überschätzung der eigenen Fähigkeiten trotz begrenzter Kompetenz.